-mein Lieblingsthema- Sommer 2003, aus der HP von DJ9HM
Teil 1: PENDLER
Ich vermute mal das die Häfte der Arbeitnehmer in Deutschland ziemlich weit jeden Tag pendeln muss. Sinn oder Unsinn ?
Der ADAC versteht sich als die Vertretung von Millionen deutscher PKW-Fahrer. Naja, vielleicht ist auch der ein oder andere Biker oder Brummipilot Mitglied in dieser Strassenverkehrsmacht. Eigentlich müßte es da doch erklärtes Ziel dieses Vereins sein, dafür zu sorgen, dass seine Mitglieder auf Deutschlands Straßen flott vorwärts kommen, statt in Staus zu stehen oder sich mühsam im Brummigestank vorwärts zu bewegen? Oder sehe ich das bereits falsch?
Prognose 2020
Erschütternd ist die Prognose die meine PKW-Lobby in ihrer neuesten „Motorwelt“ für die Verhältnisse auf Deutschlands Strassen des Jahres 2020 darstellt. Das mögen ja alles wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sein die zu dem Schluss kommen, daß sich dann noch mehr LKWs und PKWs auf unseren heute schon dicht befahrenen Strassen tummeln. Aber ich finde kein Wort darüber, daß man diesem Unfug endlich Einhalt gebieten muss. Ein Zeitraum von noch 17 Jahren muss doch nicht weiterhin ungenutzt verstreichen. Wo bleiben denn die Visionen für intelligentere Verkehrsflüsse?
Ausweg Straßenbau?
Wir werden also mehr und breitere Autobahnen bauen. Wir werden in noch schnelleren, teuereren, umweltschonendern Autos in den Staus ´rumstehen und die Industrie wird fluchend auf ihre steckengebliebenen just-in-time-LKWs warten und die Kosten für die Produktionsausfälle auf daran pleite gehende Speditionen verlagern wollen. Die wiederum werden ihre Fahrer noch mehr unter Zeitdruck setzen und die Folge wird, da wo’s noch möglich ist, Raserei und Fahrzeitüberschreitung sein. Naja alles nicht neu! Ob damit allerdings die Vorausschätzung von weniger Verkehrstoten realistisch ist? Ich bin selbst begeisterter Autofahrer und nutze meinen PKW ungefähr doppelt so viel wie der deutsche Normalbürger. Ich möchte diesen Hauch von Freiheit auch weiterhin gerne nutzen. Allerdings war und bin ich, und da glaube ich mich deutlich von den meisten Autofahrern zu unterscheiden, durchaus bereit einen Teil meiner Fahrleistungen auf Fahrrad, Bahn, Fahrgemeinschaften zu verlagern.
Meine „Mitschuld“
Ich schreie also nicht
nur danach, daß alle Anderen nun mal machen sollen, sondern ich
praktiziere dies seit Jahren. Ich bin uneigennützig 10 Jahre
lang in Fahrgemeinschaften zur Arbeit gefahren. Uneigennützig
deshalb, weil ich mir aufgrund meiner Position in der Firma keinen
Kopf wegen der Benzinkosten oder der Bereitstellung eines
Tiefgaragenparkplatzes zu machen hatte. Eine Reihe von Kollegen
profitierten über Jahre davon, nicht täglich selbst fahren,
löhnen und auf Parkplatzsuche gehen zu müssen. Das
Pendlerwesen habe ich denn auch aus eigener Erfahrung sehr im Detail
kennengelernt. Sicher gibt es inzwischen deutschlandweit eine
Vielzahl dieser Spezies, die zu ähnlichen Erkenntnissen gekommen
sind. Die an fast jeder Autobahnausfahrt abgestellten PKWs geben ein
Zeugnis davon. Über Eigeninitiative der Betroffenen hinaus, sehe
ich in all den Jahren keinen Fortschritt. Und dabei gäbe es mit
minimalem Aufwand noch Vieles zu verbessern. Ich wünschte mir
eine Kombination aus Angeboten und leider unumgänglichen
Verboten.
Letztere wohl deshalb,
weil die überwiegende Mehrheit auch noch so gute Angebote nicht
annehmen wird, da ein Auto schliesslich nicht nur ein
Fortbewegungsmittel, sondern ein Statussymbol und eben jener Hauch
von Freiheit ist, der einfacheren Naturen unverzichtbar erscheint.
Warum fahren überhaupt so viele Leute relativ weite Strecken zum Arbeitsplatz? Nun, ganz einfach, weil die Firmen in ihrer Rationalisierungswut mehr und mehr Stellen an großen Plätzen zentralisiert haben. Dies ist oft nur als idiotisch zu bezeichnen, weil zum Beispiel Verwaltungen ohne jeden Kundenkontakt in teuere Innenstadtlagen verlagert wurden, statt sie irgendwo auf dem flachen Land anzusiedeln. Für die Firmen wäre dies auf Dauer billiger und den Pendlern bliebe die Zeit- und Nerven kostende Fahrt in die Innenstädte erspart. Selbst bei gleich langen Fahrwegen würde über Land viel weniger Fahrtzeit = Benzinverbrauch = Kosten entstehen, weil man dort einfach besser vorankommt.
Was hier in jüngerer
Zeit an Potential hinzugekommen ist, das ist die Möglichkeit
Heimarbeitsplätze zu schaffen. In vielerlei Berufen und
Positionen ließe sich zumindest ein Teil der Arbeit am
heimischen Internetarbeitsplatz leisten. Die Argumente, daß
damit die Überwachung nicht gewährleistet sei, sind längst
durch ernsthafte Untersuchungen ausgehebelt. Allerdings erfordern
solcherart Arbeitsplätze organisatorische Vorkehrungen, die in
den Firmen von einem dafür weder ausgebildeten noch dazu
motivierten Mittelmanagment zu leisten wäre. Standardmeinung:
Wir sparen nichts, weil wir ja zudem am Firmensitz einen Schreibtisch
für die nicht auf Null zurückfahrbaren Anwesenheitstage
vorhalten müssen! Naja, dumm und unmotiviert halt!
Da gegen Dummheit auch im 21. Jahrhundert noch keine Kräuter wachsen, muß ein wenig Druck her. Seinen Reiz hätte der Gedanke, das Autofahren unbezahlbar teuer zu machen. Aber, erstens wollen wir das alle nicht und zweitens würde es auch nur die Falschen treffen. Ein Anreiz könnte sein, die Bundesbahn stärker in die Pflicht zu nehmen. Erst in zweiter Linie denke ich dabei daran in Stoßzeiten mehr Züge zur Verfügung zu stellen. Vordringlich wäre, daß der finanzielle Anreiz so gewaltig wäre, daß ein Heer von Pendlern vom Auto auf die Bahn umsteigen würde. Hat eigentlich schon jemand ausgerechnet ob es wirklich teurer ist immer mehr Straßen bauen zu müssen, als alle Pendler einfach kostenlos fahren zu lassen? Würde man paralell dazu in den Innenstädten von den Bahnhöfen zu allen wichtigen Arbeitszentren zu den Stoßzeiten nur Busverkehr zulassen, dann wäre das schon die halbe Miete. Weil Menschen dazu neigen, damit zu argumentieren, daß aus ganz anderen Gründen als den wirklichen gerade für sie auch dies nicht ginge, hier gleich das Hauptargument der Antibahnfahrer.
„Ich wohne nicht
am Bahnhof!“ Dies ist richtig! Gegen die Anfahrt zum nächsten
Bahnhof per PKW ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Das
eigentliche Problem, das doch dort den Bahnwilligen trifft ist, daß er
seine Blechkiste nicht parken kann, weil einfach viel zu wenig in
ein funktionierendes Park-und Ride-System investiert wurde.
Nun kann die Bahn natürlich nicht das Allheilmittel sein. Viele Pendler wohnen inzwischen auch durch die Ausdünnung des Bahnstreckennetzes indiskutabel weit vom Schuss. Daß diese Leute ihr Auto brauchen um zur Arbeit zu kommen ist unbestritten. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist allerdings ob es wirklich mutterseelenalleine die volle Strecke sein muß.
Wenn ich mein eigenes Beispiel anführen darf, so mußte ich auch täglich die ersten 17 km zurücklegen bis ich dorthin gelangte wo der nächstliegende Mitfahrkollege sich mit mir treffen konnte. Es waren dann aber immer noch fast 50 km gemeinsamen Weges. Und erst die Zielprobleme gaben der Fahrgemeinschaft ihren Reiz. Es geht zwar in Summe dabei auch um viel Geld das man sich sparen kann. Die Notwendigkeit sich nicht mehrere Parkplätze suchen zu müssen kompensiert bereits das Mehr an Freizeit, das einem unbestritten entgeht, wenn man auf Mitfahrer Rücksicht nehmen muß. Die gemeinsam im Auto verbrachte Zeit fördert das Miteinander. Ich empfand die Möglichkeit des Gedankenaustausches mehrheitlich positiv. Wir alleine haben natürlich in Sachen Minderung der Pendlerflut nur den berühmten Tropfen auf den heissen Stein versprüht. Täglich konnten wir bewundern wie all die Anderen welche wir bei der Einfahrt in die große Stadt passierten, müde und einsam in ihren Blechkisten der geliebten Arbeit zustrebten. Niemand kann mir erzählen, daß es in deren Umfeld nicht auch Mitfahrer gegeben hätte. Zugegeben es war nicht immer möglich sich auch anderen Zwängen zu entziehen. Da waren Kundentermine, die den ein oder anderen Kollegen hinderten an bestimmten Tagen mitzufahren. Da gab es in seltenen Fällen auch unter tags auftretende Probleme, die zu einer Verspätung führten. Da waren private Termine, die zu einer exakten Einhaltung oder gar zu einer früheren Heimfahrt zwangen. Unser System war ganz einfach. Gefahren wurde in täglichem Wechsel. Will sagen, Fahrer und sein Fahrzeug wurden reihum beansprucht. Wir hatten nicht den Ehrgeiz dies bis auf das letzte Detail gerecht machen zu wollen. Auf dem Heimweg wurde kurz darüber gesprochen ob es am nächsten Tag nach Plan liefe oder wer nicht dabei sein konnte. Ein unglaubliches Detail noch. Zeitweise bestand unsere Mitfahrbrigade aus sechs Personen, wiewohl natürlich maximal fünf in einem PKW unterkamen. Wie das? Erstaunlicherweise gab es in 99,9% aller Fälle keinen Bedarf wirklich sechs Personen am selben Tage zu befördern. Irgendjemand war immer in Urlaub, auf Seminar, bei Auswärtsterminen, krank oder aus was-weiß–ich sonst für Gründen nicht dabei. Dennoch muss man sich darüber im Klaren sein, daß es ohne Rücksichtnahme nicht abgeht. Das beginnt mit der Pünktlichkeit mit der man sich an den Abfahrtspunkten einzufinden hatte. Auch war es hie und wieder nötig sich bei tagsüber sichtbar werdenden Verzögerungen für die Heimfahrt mittels Rundruf zu verständigen. Insgesamt bleibt dabei natürlich einfach auch –Frei- Zeit auf der Strecke. Ich sollte mich mal hinsetzen und ausrechnen wieviel mehr Benzinkosten nötig gewesen wären, hätten wir diese Fahrgemeinschaft nicht gehabt. Und was vermisse ich nun um mehr Leuten diesen Anreiz zu geben. Sagen wir gleich das was nicht klappen wird.
Warten auf Vernunft?
Die Privilegierten
werden in den seltensten Fällen bereit sein ihre Kollegen mit
zur Arbeit zu nehmen. Es wird sicher auch nur in einem Teil der Fälle
eine so günstige Konstellation geben wie bei mir. Um letzlich in
die Würzburger Innenstadt zu kommen und dort bei annähernd
gleichen Arbeitszeiten und räumlich nahe beieinander tätig
zu sein, wird eher die Ausnahme bleiben. Mein Modell ist daher nicht
so ganz einfach duplizierbar. Was also bleibt von diesem hehren
Modell übrig? Nun, ich behaupte, daß zu nahezu gleicher
Zeit (sonst gäbe es ja die Pendlerstaus nicht) viele Leute einen
Teil ihrer Strecke zur Arbeit parallel zurücklegen. Nehmen wir
meine Strecke. Da wird von Schweinfurt nach Würzburg eine
Autobahnstrecke von etwa 35 km zu gleicher Zeit von Hunderten
einsamer Autofahrer bewältigt. Würde man dort nicht zügiger
vorankommen, wenn nur ein Viertel dieser Autos unterwegs wären?
Man würde! Tja und dann kommt die Einfahrt nach Würzburg.
Anfangs läuft’s ja dort noch Dank der Vierspurigkeit
flüssig. Aber spätestens ab der ersten Ampel geht’s
im Stop-and Go. Und wie dann die Parkplatzsuche jedes Einzelnen
verläuft, das male ich mir besser gar nicht erst aus. Wie wäre
es wenn rechtzeitig also z.B. Nähe Autobahnabfahrt die Karossen
abgestellt werden könnten und es flott per Buskolonne weiter
gehen würde. Ich behaupte ja gar nicht, dass dies problemlos
wäre. Aber was müßte denn schon groß unternommen werden? Meine Vision hierzu:
Schaffung von bewachten, kostenlosen Parkplätzen, damit gewährleistet ist, daß das Auto auch am Abend noch da ist.
Kostenloser Bustransfer in die Innenstadt und abends zurück in ganz kurzen
Intervallen, sodaß praktisch keine Wartezeiten entstehen.
Verbot des Indivdualverkehrs von Einzelfahrern während der Stoßzeiten.
Nur PKWs mit mindestens drei Insassen dürfen in den Pendlerzeiten die Zufahrten zu den Innenstädten und die Bustrassen in den Innenstädten befahren.
Auf die Idee mit den
kostenlosen Parkplätzen sind ja allerorten schon andere
Fahrgemeinschaften gekommen. Aber weitgehend stehen sie halblegal in
der Nähe irgendwelcher Autobahnzufahrten. Bewacht ist da nix,
was leider zur Folge hat, dass Diebstähle nicht ausbleiben. Und
ganz aus den Innenstädten wird der Pendlerverkehr damit ja auch
nicht verbannt. Zumindest der jeweilige Fahrer muß meist mühsam
auf Parkplatzsuche gehen.
Gegen den Bustransfer
in die Innenstädte höre ich schon das Argument, daß
ja so viele Busse gar nicht zur Verfügung stehen. Ich denke im
wesentlichen schon. Und wenn unsere Automobilindustrie statt schicker
PKWs ein paar Busse mehr herstellen muß, so wäre das
volkswirtschaftlich das selbe. Aber eigentlich müssen doch nur
die für die Schulbusfahrten eingesetzten Fahrzeuge herangezogen
werden. Sicher ist das eine Herausforderung dies zu organisieren. Der
beamtete Fahrdienstleiter einer Behörde ist damit wahrscheinlich
überfordert. Möglicherweise müssen nämlich mit
Schulen Abkommen getroffen werden um Unterrichtgsbeginn und Ende zu
entzerren. Die Schulleiter und die meisten betroffenen Lehrer werden
da wohl freiwillig eher nicht mitmachen. Engagement, so wissen wir
spätestens seit PISA ist an deutschen Schulen eher Mangelware. Und auch meine
Vorstellung, daß Einzelfahrer in den rush-hours nichts auf den
Zufahrtstrassen verloren haben, wird einen Entrüstungsaufschrei
bei all jenen Priviligierten auslösen, die schon bislang
versäumt haben im Sinne der Vernunft zu handeln. Statt nämlich
gemächlich, stressfrei und meist schneller Bus oder Strassenbahn
zu nutzen, stauten sie sich lieber per PKW. Warum ist das so? Nun auf
den paar Meter Fuffzich von ihrer Stadtrandwohnung bis zum
Tiefgaragenparkplatz in der Firma konnte man sich doch so schön
mit seinem Flitzer darstellen. Ein Auto ist eben in hohem Masse ein
Statussymbol. Und weil das so ist werden Appelle an die Vernunft
letztlich verhallen. Erst wenn der letzte
Tropfen Benzin verbraucht sein wird oder vielleicht etwas früher,
dann wenn der Stau irgendwann auf der Stelle verharrt, werden
Egoisten alle Anderen auffordern mit dem Unsinn aufzuhören!
Aktuelle Diskussion Mitte 2003
Nun entspinnt sich
gerade in der zweiten Augusthälfte 2003 eine neue tragikkomische
Diskussion um die Pendlerpauschale. Weil man ja als
sozialverantwortlich denkende Regierung paradoxerweise keine
Möglichkeiten findet den Grossen an die Geldbeutel zu gehen ist
Eichel und Co erst schon nichts anderes eingefallen als bei den
Schwächsten nämlich den Arbeitslosen und
Sozialhilfeempfängern mit dem Subventionsabbau zu beginnen.
Lassen wir das einfach so stehen, weil es ein eigenes Thema wäre,
über das sich lebhaft nachdenken ließe. Nun sind neben den
Häuslebauern die Pendler als die Nächstschwächsten der
Republik ausgemacht worden. Lassen wir auch die Eigenheimzulage für
einen eigenen Denkprozess aussen vor.
<Wirklich geschrieben Mitte 2003; jetzt Ende 2005 hat sich was bewegt?>
Die Pendler hat man
schon mal in zwei Kategorien eingeteilt. Da sind diejenigen die bis
zu 20 km Weg zur Arbeit haben und die deren Weg länger ist.
Wetten, dass die Finanzämter künftig keine Anträge
bekommen wo eine Wegstrecke zwischen 15 und 20 km benannt wird? Aber
das eigentlich nur am Rande. Das würde dem Themenkreis
Steuerehrlichkeit zuzuordnen sein. Daß man den Pendlern mit
mehr als 20 km Wegstrecke ihr Steueroase belässt und nur an der
Höhe herumfuhrwerkt mag angehen. Um aber denjenigen, die die
Kurzstreckenstreichungen abbekommen würden, ein
Trostpflästerchen zu verpassen hat man sie artig in PKW-Fahrer
und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel eingeteilt. Den
„Öffentlichen“ will man nun nicht so arg ans Leder
und sie den Weitfahrern gleich stellen. Der Gedanke damit einen Teil
der Automobilisten auf Bahn und Bus umzustellen, hat duchaus seinen
Charm. Meiner Ansicht nach eine Denke zumindest in die richtige
Richtung. Statt einem Aufschrei aus der Ecke der gebeutelten
Kurzstrecken-PKW-Fahrer kommt dieser nun allerdings und nicht
unerwartet von der Hersteller-Lobby. Natürlich schreit die nicht
selbst. Dafür hat sie doch allein in Bayern zwei honorige
schwarze Vertreter, die sich guter Kontakte zu einer weissblauen
Autoschmiede erfreuen sollten. Der Eine tönt, so wie er das im
Moment zu allen Themen tut, dass es „so nicht“ geht. Der
Andere holt immerhin die selben Argumente aus der Schublade, mit der
er vor Jahresfrist glaubte gegen die Ökosteuer anstinken zu
müssen. Er, der selbst aus der Diaspora kommt, hat sicher sein
Wahlvolk im Blick, das nun mal auf dem flachen Land wohnt und damit
ein Auto braucht, basta! Eine wunderschöne Halbwahrheit. Es
stimmt nämlich, daß jemand der bis zu 20 km von seinem
Arbeitsplatz entfernt wohnt in den seltensten Fällen ganz ohne
PKW zurechtkommen würde. Wer weiter weg wohnt ist, im Moment ja
ohnehin von den Streichungen nicht betroffen. Die Mehrzahl jener
allerdings, die wirklich keine 21 km bis zur Arbeitsstelle haben,
wohnen doch im Dunstkreis einer größeren Ortschaft. Und
dorthin sind doch die Verkehrsverbindungen relativ gut. Und Auto hin
Auto her gerade diese Klientel kommt doch in zwei Begünstigungen,
die es nicht so ganz unatraktiv machen dort zu wohnen. Baukosten und
Mieten sind meist schon deutlich niedriger und die besseren
Einkaufsmöglichkeiten in einer nahe gelegenen Stadt sind auch
ein Vorteil. Zugegeben, dies trifft nicht auf Alle zu. Eine weitere
Überlegung ist, dass gerade diese Pendlergruppe diejenigen sind
die vor das Jammern über teueres Benzin die Überlegungen
stellen sollte, ob alle Resourcen, wie z.B. Fahrgemeinschaften
ausgenützt sind. Ich behaupte, daß dies in den seltensten
Fällen so ist. Zwar hat der liebe Gott den Menschen im Gegensatz
zu sonstigen Lebewesen als Einzigen einen Verstand mitgeben. Aber die
Gebrauchsanweisung dafür muß sich jeder selbst erarbeiten.
Und da haperts gewaltig!
---------------------------------------------- Anmerkung bzw. Ergänzung ---------------------------------------------------------------
Es gäbe viel zu tun, im Prinzip will aber der Einzelne nichts machen, warum auch, denkt mal wir verlegen alle Güter und Personen nur zu 50 % auf die Schiene, was das an Arbeitsplätzen kosten würde, 1 Zugführer gegen 50 LKW Fahrer.
Ja baut mehr Autobahnen und breitere das alle Ausländer noch schneller und umsonst rasen können.
Vor 20 Jahren hatte ich schon Vorgeschlagen eine Autobahn-Gebühr für PKW + LKW einzuführen. Das wurde damals abgetan mit den Worten: WIR MÜSSEN ZUERST AUF DIE EU WARTEN WAS DIE SAGT..., aber in Italien läuft das auch schon seit Jahrzehnten und die sind auch in der EU... Was das dem Staat Geld gebracht hätte, auf der anderen Seite hätte man den heimischen Autofahrer von der Kfz-Steuer entlassten können. Sicher dadurch wird der Verkehr net weniger. Dafür steigen mehr und mehr auf den billigen Flieger um. Das ist zwar nichts für den Otto-Normalverbraucher aber der Flugverkehr hat drastisch zugenommen. Warum gibt es da noch keine STEUER ? Sonst sind sie ja immer so schnell.
Womit wir wieder beim Thema wären: Keiner kann oder möchte aufs Auto verzichten, aber Infrastruktur wie Autobahn bauen, ja nicht bei uns, dagegen wird protestiert und geklagt (siehe A6 bei Vohenstrauss) somit hat man den Bau der dringend benötigten Trasse um 10 Jahre verzögert.....
Thema Innenstadt:
Generell ist eine Lösung Park and Ride anzustreben und / oder U-Bahn
ich persönlich fahre lieber mit dem Zug in den Münchner Zoo als mit dem Auto: Kein Stress, billiger und ich kann mich schon während der Zugfahrt um die Familie kümmern. Vom Ärger in der Innenstadt und der Parkplatzsuche ganz zu schweigen.
Nur eines behagt mich nicht: Geschäfte mit Spezial-Artikeln die in Innenstäden hocken...lieber suche ich mir einen Vertreter in einen Aussenbezirk , das ist einfacher, schneller und fast noch billiger.
Thema Fahrgemeinschaften:
Ich bin auch Jahrelang mit Gemeinschaften gefahren, nur in letzter Zeit MUSS jeder selber fahren um dies und das noch zu besorgen... also hat man das wieder fallen gelassen... eigentlich schade darum.