Besser Leben mit weniger.....



Besser Leben - weniger Abfall

Wer gut leben will, braucht viel und hat darum auch eine Menge Abfall. Muss das zwangsläufig so sein? Oder kann es - wie man es vom Fasten kennt - befreiend sein, auf etwas zu verzichten um dafür Anderes, eine neue Lebensqualität, neue Sichtweisen zu gewinnen oder Neigungen zu entdecken? Hierzu einige Gedanken und Anregungen:

Es ist eine durchaus lohnende, zutiefst humane und christliche Herausforderung, lebbare Alternativen zum konsumorientierten Lebensstil zu entwickeln. Dies bedarf zunächst der "Einübung" einer Grundhaltung freiwilligen Maßhaltens und der Unabhängigkeit von Konsumzwängen, erweist sich jedoch auf Dauer als Weg zu neuen Formen von Lebensqualität, die nicht durch ein Mehr an Produkten und Erlebnisangeboten zu haben sind. Die Fähigkeit, sich unabhängig von ihrem Besitz und Verbrauch an den Dingen zu freuen, erfordert eine Schulung der Sinne und eine Kultur der Aufmerksamkeit (freiwilliges Maßhalten als Weg zu neuen Formen von Lebensqualität)."

Die deutschen Bischöfe - Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen 19: Handeln für die Zukunft der Schöpfung 22. Oktober 1998

Aus der Lehre von Feng Shui:

Die größte Blockade für das Chi, die fließende Lebensenergie ist ein Zuviel an Dingen. Entrümpeln heißt hier die Devise -

erst die Leere macht Platz für Neues.


Fünf Minuten zum Nachdenken und Verändern Wissen Sie auf Anhieb, wie viele Hemden, Hosen, Röcke, Kleider, T-Shirts usw. in Ihrem Kleiderschrank hängen? Wenn ja, gehören Sie wahrscheinlich zu einer kleinen Minderheit unter der deutschen Bevölkerung. Die meisten von uns verbrauchen weit mehr Kleidung als nötig: Schätzungsweise einer Million Tonnen Neukäufe im Jahr stehen ungefähr 700.000 Tonnen ausrangierter Textilien gegenüber. Mindestens 500..000 Tonnen werden in Altkleidersammlungen gegeben, etwa 40% davon - in Stückzahlen umgerechnet sind das 400 bis 500 Millionen einzelne Kleidungsstücke! - können noch getragen werden. Diese Zahl macht deutlich, dass die häufig geäußerte Erwartung, sämtliche noch tragbaren Stücke aus Altkleidersammlungen würden ausschließlich an Bedürftige weitergegeben, völlig unrealistisch ist.

Sicher ist es unfair gegenüber den Spenderinnen und Spendern, durch unklare Angaben im Sammelaufruf diese Erwartung zu wecken. Ebenso unfair wäre es aber, die Verantwortung für den enormen Altkleiderberg allein auf die sammelnden Organisationen abzuschieben. Denn diesen Berg tragen wir schließlich selber zusammen - durch ein Konsumverhalten, das häufig noch allzu sehr von Ex­und Hopp-Mentalität geprägt ist. Natürlich soll hier niemandem der Spaß an schicker und modischer Kleidung mies gemacht werden. Aber ein bisschen Nachdenken über das eigene Tun ist jedem und jeder einzelnen schon zuzumuten. Dachverband FairWertung e. V. www.FairWertung.de

Die Lösung ist wirklich einfach: Wenn wir beispielsweise nur halb so viel Kleidung kaufen, dafür aber gleich viel wie vorher ausgeben, haben wir weniger, aber schönere Sachen, die meist viel länger halten - sagen wir der Einfachheit halber - doppelt so lang. Der Kleiderschrank ist also ebenso voll, allerdings mit Stücken erlesener Qualität. Nur der Durchsatz - einerseits der Kauf von Textilien, andererseits die Textilmüllmenge - hat sich auf die Hälfte verringert. Sie merken es geht gar nicht um Verzicht. Ihre Lebensqualität steigt, weil Sie viel schönere Sachen haben. Der einzige Wermutstropfen: Sie können nur halb so oft ein neues Stück erwerben - und dem rasenden Tanz der Modetrends nicht mehr ganz folgen. Das halten Sie nur dann aus, wenn Sie lernen es zu genießen, selbstbewusst über so manche Modetorheit zu lächeln und immer präziser Ihren eigenen Stil, Ihre eigene Persönlichkeit auch in Fragen der Kleidung zu entdecken. Sie werden wahrscheinlich merken, dass Ihre Wirkung auf andere Menschen - insbesondere auf die, an deren Urteil Ihnen liegt - steigt. Dan,Jakubowicz: Genuß und Nachhaltigkeit


Was ist heute wirklich Luxus?

Zeit und Muße, Besinnung, Nachdenken, aber auch gute Luft, sauberes Wasser, wirkliche Freund­schaften...? In diesem Zusammenhang steht auch die Bedeutung des Wortes Genießen: „gemeinsame Nutznießung, Gemeinschaft, was uns in Genosse noch so nahe liegt" (Brüder Grimm, Deutsches Wörterbuch) Eine Studie der Denkfabrik DEMOS gemeinsam mit der London School of Economics kam zu dem Ergebnis, das Menschen in den Industriestaaten nicht glücklicher sind als in armen Ländern wie Bangladesh. „Was die Menschen dort glücklich macht,

sind die sozialen Kontakte, das Gefühl von Geborgenheit ist es offenbar, was dem Menschen Lebensglück verschafft."