Pflanzenöl aus Mischfruchtanbau

Naturbelassenes Pflanzenöl ist ein wertvoller Kraftstoff, der in der Landwirtschaft vor Ort hergestellt werden kann. Das Öl wird durch Pressung der Samen gewonnen. Als Nebenprodukt fällt der so genannte Ölkuchen (Pressrückstand) an, der unterschiedliche Qualität je nach Ölpflanze aufweist, oft jedoch wegen seines hohen Eiweißgehaltes gut in der Tierernährung einsetzbar ist.
Durch den Anbau von Ölpflanzen kann der Landwirt hochwertige Produkte herstellen und macht sich unabhängig von externen, importierten Kraftstoffen. Die Diskussion um die Zukunft der Gasölbeihilfe oder auch die politisch instabile Lage vieler Öl exportierender Länder zeigen, wie wichtig Alternativen sind. Die Wertschöpfung bleibt in der Landwirtschaft und in der Region. Zudem handelt es sich bei der Nutzung regenerativer Treibstoffe um einen geschlossenen Kohlenstoffdioxid-Kreislauf.
Interessant ist hier vor allem der Anbau von Ölpflanzen in Mischkultur (der gleichzeitige Anbau verschiedener Pflanzenarten auf derselben Fläche), durch die die verfügbare Bodenfläche und die Sonnenenergie mit höherer Effizienz genutzt werden können. Die Gesamterträge sind somit stabiler und höher. Beim Mischanbau von Getreide bzw. Eiweißpflanzen mit Ölfrüchten kann soviel Energie (in Form von Pflanzenöl) produziert werden, wie für die Bestellung, Pflege und Ernte der jeweiligen Ackerfläche benötigt wird - und dies, ohne die Hauptfrucht im Ertrag einzuschränken. Der Landwirt muss so im günstigsten Fall auf die Erlöse der normalen Ackerbewirtschaftung nicht verzichten und erhält zusätzlich einen Ölertrag.
Geeignete Mischungspartner erhöhen zudem die Ertragssicherheit, da Klimaschwankungen kompensiert werden können.
Mit Mischfruchtanbau kann der Boden aufgebaut, Unkraut erfolgreich unterdrückt und der Ertrag der nachfolgenden oder der gleichzeitig angebauten Kultur gesteigert werden.

  1. In dem Projekt sollen geeignete Pflanzenmischungen (Synergieeffekte, etc.), Anbauformen (gemischte Saat, Saat in Reihen/Streifen etc.) und Saatdichten gefunden werden, die in der Region Chiemgau-Inn-Salzach einen optimalen Ertrag von Hauptkultur und Ölfrucht erzielen.
  2. Gleichzeitig soll untersucht werden, welche Auswirkungen und Nebeneffekte ein gleichzeitiger Anbau von zwei geeigneten Kulturen auf einem Feld hat. Besonders untersucht werden soll der Einfluss auf die Nitratauswaschung (besonders wichtig in Wasserschutzgebieten) und die Möglichkeit einer Reduzierung des Wildkrautbestandes durch gleichmäßigere Bodenbedeckung und die damit verbundene mögliche Reduzierung der Unkrautregulierung.
  3. Konzepte für die Weiterverarbeitung und Verwertung sowohl des Öls als auch des Presskuchens (Stichwort: Eiweißlücke in Bio-Mastbetrieben) sollen erstellt werden.

Projektzeitraum: Apr 2004 - Dez 2005